Micro Euro Summit 2025
- MES Planning Committee

- 12. Aug.
- 5 Min. Lesezeit
Das Königreich Romkerhall war vom 1.-3. August 2025 Schauplatz des vierten Micro Euro Summits. 41 Personen, 19 Mikronationen und drei Tage voller royalem Flair, Diplomatie und freundschaftlichen Aktivitäten machten diesen ersten mikronationalen Gipfel in Deutschland aus.

Doch zuerst etwas zur Vorgeschichte. 2024 traten Zar Antonov und Arthur de Tourneau an das MicroCon EU Komitee heran, um sich für diesen Gipfel in Romkerhall Unterstützung zu suchen. Dieses 2023 gegründete Komitee besteht aus Nicholas van Flandrenis, Yvan Bertjens, Jean-Pierre IV und Olivier de Constance. Über den Sommer des Jahres 2024 wurde dann mit der Planungsarbeit begonnen. Ungefähr alle sechs bis acht Wochen trafen sich die sechs Organisatoren des MES 2025 zu einem Videocall, um die wichtigsten Dinge zu besprechen aber auch um allen möglichen mikronationalen Klatsch und Tratsch zu hören. Durch diese einzigartige Zusammenarbeit konnten die beiden Komitees viel voneinander lernen, Dokumente und Roadmaps teilen und ganz nebenbei die Beziehungen zwischen ihren Mikronationen verfestigen.
Nachdem also viele dutzend Stunden Arbeit in die Planung des Micro Euro Summits 2025 gesteckt wurde, war es am 1. August endlich so weit. Während des ganzen Tages trudelten die Teilnehmer im Königreich Romkerhall ein und bauten dann nach und nach ihre mikronatinalen Displays auf, während das Planungskomitee ziemlich mit dem Aufbauen der Tische, Stühle und Flaggenstangen beschäftigt war. Gegen 17 Uhr war dann die meiste Aufbauarbeit geschafft und der erste offizielle Programmpunkt konnte starten. Im königlichen Schlafzimmer von Romkerhall konnte jeder Interessierte Fotos von sich auf einem Thron anfertigen lassen. Dieser Einladung folgten etwa zehn Teilnehmer, bevor eine ebenso große Gruppe den Romkerhaller Wasserfall erklomm, um einen Blick von oben auf diese 1988 gegründete Mikronation zu werfen. Wieder zurück in den Hallen des kleinen Jagdschlösschens begann dann auch bald das erste Abendessen im Jagdzimmer und im Restaurant. Zu Beginn begrüßten Fürstin Susanne von Romkerhall und Claus-Peter Enders alias König Georg V. von Hannover die Teilnehmer offiziell in ihrem kleinen Königreich. Die Teilnehmer genossen deutsches Bier sowie die Speisen aus der Romkerhaller Staatsküche bei informellen Gesprächen bis in die späten Abendstunden.
Am Morgen des 2. August wurde es dann ernst. Die uniformierten, mit Orden gepflasterten Teilnehmer betraten den Königssaal und um etwa 09.30 begann dann schon die Opening Ceremony mit kurzem Intro von König Georg V. von Hannover. Der Vormittag begann mit drei Präsentationen. Die erste lautete "Scammers, dreamers and small world improvers: A journey through 200 years of micronationalism" und wurde von Nicholas van Flandrensis gehalten, bevor Yvan Bertjens die Präsentation "Micronational nonsense: How to deal with foreign affairs" zum Besten gab. Arthur de Tourneau geleitete die Teilnehmer mit seinem Einblick "Mapping micronationalists: Academic insights into age, motivation and origin" in die Mittagspause. Das Mittagessen bestand aus Goulash soup with toast and a Snack plate, garnished with ham and cheese and bread und für die Vegetarier aus Cream of tomato soup with cream topping and toast and 4 potato pancakes with apple sauce. Nachdem die Bäucher der europäischen Hochadeligen und Führungspolitiker nun wieder gefüllt waren, hielten Nicholas van Flandrensis und Arthur de Tourneau einen interaktiven Workshop zum Thema Münzprägung ab. Flandrensis, Obscurium und Duckionary haben sich nämlich 2025 zusammengeschlossen, um ein Münzprägegerät angeschafft. Die Teilnehmer hatten großen Spaß, mit einem schweren Hammer ihre eigenen Münzen zu prägen. Direkt darauf folgte ein Workshop von Jürgen Schwarz zum Thema Briefmarkendesign mit kurzer Diskussion über das Thema KI in der Welt der Briefmarken. Danach war die Zeit für die beiden Gruppenfotos gekommen. Eines wurde im Königssaal, das andere vor der ikonischen Kulisse von Romkerhall aufgenommen. Nach einer kurzen Pause ging es weiter im Programm.
Olivier de Constance vertrat Fürstin Olivia-Eugénie von Aigues-Mortes bei der darauffolgenden Präsentation "Etiquette and protocolar manners: How to behave normal in the micronational community". Im Anschluss traten die sechs Organisatoren des MES 2025 vor das Publikum, um in ihrem kurzen Einblick in das Organisieren von mikronationalen Veranstaltungen mit dem Referat “Uniting micronationalists: A guide to hosting micronational events" zu geben. Nach einem kurzen Intro von Nicholas van Flandrensis trat Peter Zilvar vom Esperanto Centro Herzberg vor, um die Plansprache Esperanto in seiner Präsentation "Micronational Languages: The history of Esperanto" vorzustellen. Damit war der akademische Teil des MES 2025 zu Ende. Arthur de Tourneau las dann kurz die Final Points vor, bevor der Ort des MES 2026 mit einem kurzen Video präsentiert wurde: Der MES 2026 findet vom 14.-16. August 2026 im Alten Rathaus der tschechischen Stadt Brno statt. Danach wurde noch das Video zu den MicroCons 2027 abgespielt, und Olivier de Constance sprach ein paar Worte über diese Veranstaltungen, für die es einen speziellen Romkerhall Discount gab. In einem Augenblick, in dem niemand damit gerechnet hat, traten MicroWiki Gründer Fabian Schneider, MicroWiki Eigentümer Karl Friedrich “Luxor” und Yvan Bertjens vor. Dort wurde verlautbart, dass Yvan Bertjens ab sofort MicroWiki übernimmt. Romkerhall schien für diese Übernahme als perfekter Rahmen. Nach dieser feierlichen Übergabe machte sich jeder daran, sein Display abzuräumen oder vorher noch bei jedem schnell ein paar Souvenirs mitzunehmen. Während sich die Teilnehmer in Fracks, Kleider und schicke Uniformen warfen, räumte das Komitee mit einigen tatkräftigen Teilnehmern den Königssaal in einen Bankettsaal um. Um 19 Uhr herum begann das diplomatische Abendessen mit einem Schnitzel und einem vegetarischen Wildschweingulasch für die Vegetarier. An mehreren Tischen saßen die Teilnehmer und genossen die kühlen Getränke, die netten Tischgespräche und das königliche Ambiente in Romkerhall.
Nachdem alle diniert hatten, begann die traditionelle Preisverleihung. Obscurium, Duckionary, der MES, Aigues-Mortes, Romkerhall und Jaïlavera verliehen Orden, Adelstitel oder Geschenke an die Teilnehmer. Der Höhepunkt war aber die Ernennung von einigen Teilnehmern zum Ritter oder Dame bis zum Morgengrauen von Romkerhall. Diese höchst formelle Zeremonie wurde von König Georg V. von Hannover und Fürstin Susanne von Romkerhall durchgeführt, die beide im feinsten Zwirn gekleidet für noch mehr royales Flair sorgten. Danach lockerte sich der Abend und die Teilnehmer waren weiter bemüht, Gespräche zu führen und Fotos zu machen. Das zog sich noch in die Nacht hinein.

Nach einer kurzen Nacht trafen sich einige Teilnehmer am Morgen des 3. August beim UNESCO-Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg für eine Führung dieses mehr als 1000-jährigen Bergwerks sowie für ein informelles Mittagessen im dortigen Restaurant. Einige Teilnehmer machten dann noch eine Führung im Schrägaufzug und besichtigten die kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt Goslar, bevor die meisten nach diesem verrückten Wochenende wieder zurück in ihr normales Leben mit ihren alltäglichen Verpflichtungen fuhren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Micro Euro Summit 2025 ein großer Erfolg, da er über 40 Menschen für ein Wochenende voller Spaß, Freundschaft und guter Stimmung zusammengebracht hat und einen bleibenden Eindruck und gute Erinnerungen bei den Teilnehmern hervorgerufen hat. Das ist der wahre Geist des Mikronationalismus, mit Freunden und Bekannten eine gute Zeit zu verbr
ingen und nebenbei noch viel für den eigenen Staat zu lernen und mitzunehmen.
Das Planungskomitee des MES 2025 freut sich schon darauf, Sie auf dem Micro Euro Summit 2026 in Brno (Tschechien) oder auf der MicroCon EU 2027 in Aigues-Mortes (Frankreich) zu sehen.









